Jahresabschlussveranstaltung 2023
Nachdem in den vergangenen Jahren coronabedingt Vereinstreffen dieser Art schlecht möglich waren, sollte die Vereinstradition eines gemeinsamen Essens zum Jahresende hin wieder neu belebt werden. Da der gesamte Vorstand mittlerweile aus anderen Personen besteht als vor der Pandemie, fand die Veranstaltung Mitte November 2023 an neuem Ort mit neuem Konzept statt.
Viele waren der Einladung zur Jahresabschlussveranstaltung gefolgt
Der 1. Vereinsvorsitzende Uli Lutz begrüßte die über 90 anwesenden Mitglieder und Gäste im Waldheim Möhringen. Zunächst dankte er namentlich den im Jahr 2023 Aktiven für ihr Engagement für den Verein, sei es die Gestaltung und Pflege der Homepage, die exakte Kassenführung, die Neuimkerausbildung oder auch die Organisation von Fortbildungen und den diversen Vereins-Events. Neben dem Informationstag für Anfänger der Landesanstalt für Bienenkunde in Hohenheim im Januar habe der Verein sich auch beim Tag der offenen Tür im Juli 2023 an der Uni Hohenheim präsentiert und ebenfalls im Juli bei einem Sommerfest auf dem Vereinsgrundstück den neu angeschafften Bauwagen eingeweiht. In den drei Jungimkerkursen seien von den Referenten Dietmar Schmid und Thilo Henke 46 Jungimker ausgebildet worden. Bevor sie ihre Teilnahmeurkunden ausgehändigt bekamen, gab einer von ihnen, Marc Eßlinger aus Nürtingen, Einblick in sein erstes Jahr als Imker.
Die anwesenden Neuimker 2023 des BV Filder mit ihren Ausbildern
Marc Eßlinger unterstützte seinen äußerst kurzweiligen, interessanten Vortrag durch wunderschöne Fotos aus seinem Imkerleben. So habe er bereits wenige Tage vor dem Kurstermin, in dem der Schwarmfang Thema war, im eigenen Garten seinen 1. Schwarm gefangen, im Laufe der vergangenen Monate seine Pflanzenkenntnisse erweitert, ganz bewusst einige bienenfreundliche Stauden gepflanzt und sein handwerkliches Geschick beim Eigenbau eines Sonnenwachsschmelzers unter Beweis gestellt. Mit einem Augenzwinkern berichtete er in Wort und Bild auch über seine ersten Varroamilben-Zählungen und die drei Bienenstiche im Augenbereich, die er in 2023 davongetragen hatte. Er hatte die Lacher auf seiner Seite!
Der gesellige Teil des Abends mit dem gemeinsamen warmen Abendessen schloss sich an. Bei einem Dessert war der Caterer auf die Kundschaft besonders eingegangen: Honig Panna Cotta mit Fruchtsoße. Auch die diversen Hauptgänge waren lukullisch auf ähnlichem Niveau und mundeten vorzüglich.
Referent Ralf Alles
Nach der körperlichen Stärkung gab es nun noch „Futter fürs Hirn“. Der Gastredner Ralf Alles, Schatzmeister und Mitgliederverwalter beim Verband der Buckfastimker Süd e. V., referierte über das Thema „Brutunterbrechung mit dem Königinnen-Isolator“. Seine ausgeführten Beobachtungen bezögen sich alle auf die einzargige Völkerhaltung und wichtig sei ihm stets, die Vitalität seiner Bienen durch eine gezielte Zucht zu stärken, nicht die Ertragsmaximierung. Vitale Völker seien besser in der Lage, sich gegen Krankheiten und die Varroamilbe zu wehren.
Fachlicher Hintergrund zu seinem Konzept der Brutunterbrechung mit dem Königinnen-Isolator sei das Wissen, dass Varroamilben sich nur in der Brut vermehren. Somit bedeute keine Brut = keine Varroavermehrung. Er schilderte ausführlich seine Vorgehensweise bei der Sommer-Isolation Ende Juni für 17 Tage und der Winter-Isolation von Anfang Oktober bis ca. Ende Januar, letztere um gesunde Winterbienen im Volk zu haben und den Bien brutfrei zur Ruhe kommen zu lassen, unabhängig von den immer wärmer werdenden Wintern bei uns. Auch bei einzelnen wärmeren Tagen bleibt das Volk dadurch im Wintermodus. Kostensparender Nebeneffekt sei ein deutlich geringerer Futterverbrauch über den Winter. Weitere Vorteile seiner Vorgehensweise sei die Möglichkeit der hocheffizienten chemischen Behandlung mit Oxalsäure, da es keine Brut gibt, die leicht zu integrierende Wabenhygiene, guter Mittelwandausbau, leichtes Austauschen der Königin (falls nötig) und der vergleichsweise geringe Aufwand für den Hobbyimker, wenn er erstmal die Königinnen-Isolatoren besitzt. Er selber tüftele immer noch an der Optimierung dieser besonderen, von ihm entwickelten Absperrgitter und im Laufe der 5 Jahre, in denen er diese nun schon benutzt, hätte es schon mehrere konstruktive Verbesserungen gegeben. So gab er zum Eigenbau wertvolle Tipps und auch ein Anschauungsexemplar seines derzeitigen Eigenbaus wanderte durch die Reihen der interessierten Zuhörerschaft.
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Nach einer kurzen Fragerunde beschloss der Vorsitzende Uli Lutz die Veranstaltung und man war sich einig: Es war ein rundum gelungener Abend, der im kommenden Jahr unbedingt wieder ins Programm des Vereins aufgenommen werden sollte.